Rätzlingen

Geschichte
Rätzlingen wurde in einer Urkunde von Erzbischof Wichmann aus dem Jahr 1191 ersterwähnt. Sämtliche Straßen in Richtung Ort wurden auf den Kirchturm hin ausgerichtet.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Ort von einem Ackerbürger-Dorf in der Nähe des Drömlings zu einem Zentrum von Bauern, Händlern und Handwerkern. Mehrere Verkaufsläden und Gaststätten sowie eine Bäckerei sicherten die Versorgung der Bevölkerung ab. Aber auch die ärztliche Betreuung für Mensch und Tier erfolgte hier im Dorf. 

Als geschichtliche Besonderheit gilt die Lindenstraße mit ihren Fachwerk-Fassaden, die Kirche, das Pfarrhaus, ein Altenteilhaus aus dem Jahr 1840 und mehrere Denkmäler. Insbesondere das Denkmal für die Gefallenen des Ortes 1914/18 in Jugendstilform ist im Landkreis ohne Vergleichsbeispiel.

Da sämtliche Eingangsstraßen des Dorfes mit Linden bestanden sind, darf sich der Ort seit kurzem „Lindendorf am Drömling“ nennen.

Von 1994 bis zum 1. Januar 2005 gehörte Rätzlingen zur Verwaltungsgemeinschaft Oebisfelde, von 2005 bis zum 31. Dezember 2009 zur Verwaltungsgemeinschaft Oebisfelde-Calvörde.

Durch einen Gebietsänderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Oebisfelde (am 27. Mai 2009), Bösdorf (am 26. Mai 2009), Eickendorf (am 28. Mai 2009), Etingen (am 26. Mai 2009), Kathendorf (am 19. Mai 2009), Rätzlingen (am: 27. Mai 2009), Eschenrode (am 28. Mai 2009), Döhren (am 28. Mai 2009), Hödingen (am 20. Mai 2009), Hörsingen (am 27. Mai 2009), Schwanefeld (am 25. Mai 2009), Seggerde (am 26. Juni 2009), Siestedt (am 28. Mai 2009), Walbeck (am 28. Mai 2009) und der Flecken Weferlingen (am 19. Mai 2009), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Stadt Oebisfelde-Weferlingen vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.

Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbstständigen Gemeinde Rätzlingen wurde Rätzlingen Ortsteil der neuen Stadt Oebisfelde-Weferlingen. Für die eingeflossene Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Rätzlingen und künftige Ortsteil Rätzlingen wurde zur Ortschaft der neuen Stadt Oebisfelde-Weferlingen. In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Rätzlingen wurde ein Ortschaftsrat mit zehn Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

 

Geografie
Rätzlingen liegt rund neun Kilometer südöstlich von Oebisfelde am Rande des Naturparks Drömling.

 

Wappen und Flagge
Das Wappen wurde am 1. April 1997 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Schwarz ein silberner Adler.“

Die Farben von Rätzlingen sind Silber (Weiß) - Schwarz.

Das Wappen wurde von der Magdeburger Heraldikerin Erika Fiedler gestaltet.

Die Flagge ist Weiß - Schwarz gestreift mit aufgelegtem Wappen.

 

Wirtschaft und Infrastruktur
Zur Bundesstraße 188, die Wolfsburg mit Stendal verbindet, sind es in nördlicher Richtung rund sieben Kilometer. Der Bahnhof Rätzlingen liegt an der Bahnstrecke Oebisfelde–Magdeburg.

 

Persönlichkeiten
In Rätzlingen geboren wurden die Schriftstellerin Caroline Behrends (1801–?) und der Jurist und Landrat Johannes Rohne (1899–1987).

 

Statistiken

Höhe 74 m ü. NHN
Fläche 14,74 km²
Eingemeindung 1. Januar 2010
Postleitzahl 39359
Vorwahl 039057